Mobbing: Eltern klagen Schule

Zwei Jahre lang wurde ein Schüler der Unterstufe des Bundesgymnasiums Gallus in Bregenz von Mitschülern systematisch gemobbt. Die Folge war unter anderem ein monatelanger Krankenstand aus psychischen Gründen. Seine Eltern wollen nun eine Zivilklage gegen die Schule einbringen.

Schon einige Monaten nach seinem Eintritt in die Schule wurde der 14-Jährige von seinen Klassenkameraden ausgegrenzt. Es folgte körperliche, vor allem aber fast täglich psychische Gewalt. Auch über Gruppenchats am Handy wurde der Schüler massiv traktiert. Schüler, die dem gemobbten Jugendlichen helfen wollten, wurden bedroht, einer sogar krankenhausreif gewürgt.

Zivilklage wegen Verletzung der Sorgfaltspflicht

Die Eltern wollten nun eine Schadenersatzklage gegen die Schule wegen Verletzung der Sorgfaltspflicht einbringen, sagte Rechtsanwältin Sabine Gantner-Doshi. Die Familie will mit der Klage auf die Missstände aufmerksam machen. Die Schule habe fast zwei Jahre lang zugeschaut und keine Maßnahmen dagegen ergriffen, so Gantner-Doshi.

Im Video zu sehen: Sabine Gantner-Doshi, Anwältin des gemobbten Schülers; Thomas Mittelberger, Direktor BG Gallus Bregenz, Jugend-Psychiater Hans-Peter Oswald. Beitrag von Gernot Hämmerle, Elmar Schrottenbaum, Alexander Rauch.

Im Video zu sehen: Sabine Gantner-Doshi, Anwältin des gemobbten Schülers; Thomas Mittelberger, Direktor BG Gallus Bregenz. Beitrag von Gernot Hämmerle, Elmar Schrottenbaum, Alexander Rauch.

Direktor: Schule hat sich nichts vorzuwerfen

Thomas Mittelberger, Direktor des BG Gallus, bestätigte, dass es an seiner Schule Mobbing gebe wie an den meisten andern Schulen auch. Im konkreten Fall habe man sich aber intensiv um den gemobbten Schüler gekümmert. Die Schule habe gerade in diesem komplexen Fall viel dagegen unternommen. Das BG Gallus habe sich nichts vorzuwerfen, so Mittelberger. Ob die Schule tatsächlich Schadenersatz zahlen muss, werden nun die Gerichte entscheiden müssen.

Quelle: http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2641848 [14.04.2014].

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Ausprägungsformen

Cybermobbing kann in verschiedenen Formen auftreten. Charakteristisch dabei ist „die Intentionalität der Schädigung, die Wiederholung des schädigenden Handelns und das Kräfteungleichgewicht zwischen Täter und Opfer“ (Sitzer, Marth, Kocik & Müller, 2012,
S. 12).

  • Belästigung: Darunter versteht man Handlungen, die das Opfer als beeinträchtigend oder schädigend empfindet. Das Opfer wird dabei direkt per E-Mail, Instant-Messaging, Chat usw. verspottet, beschimpft, bedroht oder in anderer Weise aktiv belästigt.
  • Sexuelle Belästigung: Das ist eine Form der Belästigung, die besonders auf das Geschleckt der betroffenen Person abzielt. Darunter versteht man vor allem sexistische und geschlechtsbezogene oder beschämende Bemerkungen und Handlungen.
  • Rufschädigung: Damit ist die gezielte Verbreitung von verleumderischen, nachteiligen oder gemeinen Informationen über das Opfer mit Hilfe von E-Mails, SMS, in öffentlichen Online-Chats, auf Webseiten oder auch in Sozialen Netzwerken gemeint.
  • Bloßstellen und Verrat: Dabei werden gezielt persönliche, vertrauliche oder intime Informationen des Opfers verbreitet. Diese Form ist der Rufschädigung ähnlich, nur dass die verbreiteten Informationen ursprünglich vom Opfer selbst stammen.
  • Sozialer Ausschluss: Das Opfer wird gezielt aus Online-Kommunikations-Umgebungen ausgeschlossen.
  • Happy Slapping: Eine inszenierte Gewaltaktion wird fotografiert oder videografiert und anschließend veröffentlicht.
  • Gezielte Gefährdung durch Dritte: Das Opfer wird durch Weitergabe von Informationen an potentiell gefährliche Personen oder Gruppen gezielt in Gefahr gebracht.
  • Cyberstalking: Damit ist das heimliche und beharrliche Verfolgen einer Person gemeint.

Flaming, also ein hitziges Streitgespräch erfüllt nicht unbedingt die Definitionsmerkmale eines Kräfteungleichgewichts zwischen Opfer und Täter. Daher bezeichnet man die beteiligten Personen auch als Streitparteien und nicht als Opfer und Täter.

Literatur

  • Sitzer, P., Marth, J., Kocik, C., Müller, K. (2012). Cyberbullying bei Schülerinnen und Schülern. Universität Bielefeld: Ergebnisbericht der Online-Studie. Bielefeld: Universität Bielefeld.
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Cybermobbing – Ausblick

Das Internet spielt eine immer größere Rolle für Kinder und Jugendliche. Ein großer Teil ihrer Kommunikation läuft über technische Medien. Mit dieser Zunahme wächst zugleich die Möglichkeit zum Missbrauch, unter anderem auch die Verbreitung von Cyber-Mobbing. Oft denkt man, es sei eine ganz andere Art als das Mobbing in der Schulklasse. Dies ist nicht der Fall. Mobbing-Täter in der Schule sind häufig auch Täter im Internet und Mobbing-Opfer in der realen Welt werden ebenfalls in der virtuellen Welt des Internets zum Opfer.

Auch wenn der allergrößte Anteil von Cyber-Mobbing vom heimischen Computer aus erfolgt, so ist doch die Schule gefordert, darauf zu reagieren, weil die Verflechtung mit dem Mobbing in der Schulklasse groß ist. Der dargestellte Ansatz, welcher als Auftrag für alle Lehrkräfte gedacht ist, sozial verantwortliches Handeln in der Klasse zu fördern, trifft in der Regel auf großes Interesse der Schülerinnen und Schüler. Was Kinder und Jugendliche denken und fühlen, welche Motive hinter ihren Handlungen stehen, die Möglichkeit, dies mit ihren eigenen Erlebnissen zu verknüpfen, empfinden sie als ungemein spannend.

Soziales Lernen kann in vielen Fällen im Rahmen der ohnehin vorgesehenen Unterrichtsvor-gaben problemlos und unaufdringlich umgesetzt werden. Die Schüler erfahren, dass sie nicht einfach zusehen dürfen, wenn andere gequält werden, sondern dass es von entscheidender Bedeutung sein kann, wenn sie in Fällen von Ausgrenzung und Diskriminierungen aktiv an einer Konfliktbewältigung mitarbeiten.

Eine wesentliche Forderung an das Schulsystem muss sein, den Lehrplan neu zu gestalten und ein Fach zur Stärkung der Sozialkompetenz in den Lehrplan zu integrieren. Parallel dazu geht die Forderung nach Implementierung der Themen Mobbing und Cybermobbing in die Lehreraus- und fortbildung. Jede Schule sollte Lehrer ausbilden, die sich Kenntnisse zum Thema Cybermobbing aneignen und als Multiplikatoren ihr Wissen an Schüler, Eltern und Lehrer im Sinne von Intervention und Prävention weitergeben. Dabei mussen die Präventions- und Interventionsmöglichkeiten auf ganzheitliches Lernen gerichtet sein und an den Persönlichkeiten der Jugendlichen ansetzen (Dambach, 2012).

Cybermobbing kann für die betroffenen Opfer eine erhebliche Belastung bedeuten. Dabei ist besorgniserregend, dass Jugendliche, die Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht haben, sei es als Täter, Opfer oder Opfer-Täter mehr suizidgefährdet sind, als Schüler ohne Cyber-mobbing Erfahrung. Daraus wird ersichtliche, dass Cybermobbing keine Kleinigkeit ist, son-dern ein ernsthaftes Problem, dem auf verschiedenen Ebenen begegnet werden muss.

Auf der Ebene der Primärprävention geht es darum, Voraussetzungen zu schaffen, die Cybermobbing verhindern. Besonders die Förderung von Medienkompetenz in Richtung ethisch-reflexiver Dimension der Mediennutzung ist von großer Bedeutung. Das bedeutet, dass Kinder und Jugendliche nicht nur in der Lage sein sollen, verschiedene Anwendungen des Internets nutzen zu können, sondern dass sie darüber hinaus auch einen sozial verantwortlichen Umgang mit anderen Nutzern und den von ihnen produzierten Inhalten lernen.

Auf der sekundären Präventionsebene geht es darum, konsequent gegen Cybermobbing vorzugehen. Viele Täter geben an, dass ihr Handeln keine negativen Folgen für sie hatte und dass sie das Ausbleiben von Konsequenzen als stille Zustimmung betrachtet haben, so dass sie ihr Handeln fortgesetzt haben.

Auf der tertiären Präventionsebene geht es darum, Opfer von Cybermobbing zu unterstützen und ihnen zu helfen, das Erlebte zu verarbeiten, damit sie wieder zurück in den Alltag finden. Allerdings sollten auch die Täter nicht vergessen werden, da sie ja nicht als Bullies zur Welt gekommen sind, sondern aufgrund ihrer Lebensgeschichte dazu geworden sind. Daher sollen auch Täter unterstütz werden, damit sie sich verändern können (Sitzer, Marth, Kocik & Müller, 2012).

Cybermobbing als neues Phänomen kommt weniger oft vor als das herkömmliche Bullying, allerdings kann es aufgrund der Tatsache, dass die gleichen Personen betroffen sind, mit dem herkömmlichen verglichen werden. Auch wenn Cyber-Bullying neu ist, kann es sich in Zukunft noch weiter ausbreiten und muss daher ernst genommen und bekämpft werden. Ge-waltforschung sollte daher viel näher am Puls der Zeit sein. Vor allem aber sollen die Be-troffenen das Gefühl haben, dass sie mit ihrem Problem ernst genommen werden. Erwartun-gen im Vorfeld (Riebel, 2008).

Literatur

  • Dambach, K. (2012). Wenn Schüler im Internet mobben. Präventions- und Interventionsstrategien gegen Cyber-Bullying. München: Reinhardt.
  • Riebel, J. (2008). Spotten, Schimpfen, Schlagen … Gewalt unter Schülern – Bullying und Cyberbullying (Psychologie, Bd. 59). Landau: Verlag Empirische Pädagogik.
  • Sitzer, P., Marth, J., Kocik, C., Müller, K. (2012). Cyberbullying bei Schülerinnen und Schülern. Universität Bielefeld: Ergebnisbericht der Online-Studie. Bielefeld: Universität Bielefeld.
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Lukas

Cybermobbing was ist das?

Das Verbreiten von Lügen über Jugendliche oder Kinder im Internet, das Onlinestellen von peinlichen Fotos, das Knacken von Passwörtern und anschließende Schreiben von unfreundlichen Mails an deine Freunde unter deinem Namen, kann zu allerhand Unannehmlichkeiten führen. Unter Cyber-Mobbing versteht man das absichtliche Beleidigen, Bedrohen oder Belästigen von Personen im Internet oder mit dem Handy. Personen die andere belästigen über verschiedenste Netzwerke z.B. E-Mails,  Chatrooms, Soziale Netzwerke, Foto- oder Filmportale. Die meisten Jugendlichen haben heut zu Tage schon ein Smartphone und betreiben Cybermobbing schon über das Handy. Beim Handy verwendet man meistens SMS, lästige Anrufe oder die Handykamera. Die Fotos die sie meistens gemacht wurden werden dann meistens ins Internet gegeben. Aber meistens wird es in Facebook gegeben.

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Joel – 13 Jahre

TV-Talk über Cyber-Mobbing: Bitte ducken, digitaler Dreck im Anflug!

Von Christian Buß

Was passiert bei Facebook mit unseren Kindern? Anhand tragischer Beispiele diskutierte Anne Will über Schulhofdresche im Digitalzeitalter – und verzichtete dankenswerterweise auf jeden Alarmismus. Die Moderatorin ist zurück auf dem Talk-Gipfel.
Internet-Mobbing bei Will: Mailen, chatten, quälen
Fotos
NDR

Der 13-jährige Joël öffnete am Computer seine Facebook-Seite, stürmte aus der Wohnung – und brachte sich um. Vor gut einem Jahr war das; gestern saß die Mutter Michaela Horn bei Anne Will und versuchte ein weiteres Mal, die von Mitschülern initiierte Internetkampagne zu rekonstruieren, die Joël in den Tod getrieben hatte. Doch so sehr sie gegen die Tränen ankämpfte, so wacker sie die „Schwul-Fett-Hässlich“-Schmähungen gegen ihren Sohn zitierte, die Dynamik des Suizidprozesses konnte die Mutter nicht darstellen. Wie auch? Das Netz und wie es die Jugend nutzt, bleibt den Erwachsenen nun mal großteils ein Rätsel.

Vor der Anne-Will-Sendung war in der ARD der Film „Homevideo“ gelaufen, der gerade erst mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet worden war und anhand des fiktiven Jakob einen Cyber-Mobbing-Fall beschreibt, der abläuft, wie der des realen Joël abgelaufen sein könnte: Jemand hat ein kompromittierendes Video von Jakob ins Netz gestellt, danach ist er für die Mitschüler zum Abschuss freigegeben, via Chat kübeln die Kameraden ihre Verachtung über ihn aus. Auch der Filmcharakter nimmt sich am Ende das Leben: digitale Schulhofdresche in ihrer fatalsten Form.

Jakob und Joël, sie bildeten das emotionale Zentrum dieses langen Abends zum Thema Cyber-Mobbing in der ARD. Wie zu Zeiten, als am Mittwoch noch Frank Plasberg talkte, programmierte man Wills Gesprächsrunde gleich hinter den großen Mittwochsfilm – und brachte damit das gerade erst so penibel neugeordnete Programmschema mit dem verbindlichen 22.15-Uhr-Sendeplatz für die „Tagesthemen“ durcheinander. Der Zweck heiligt die Mittel: Im Zusammenspiel von gesellschaftskritischem Drama und gesellschaftskritischer Gesprächsrunde hatte schließlich auch schon Plasberg immer wieder Spitzenquoten erzielt, etwa mit seinem legendären Scientology-Talk.

Facebook als Parallelwelt

Der gestrige Abend war ein Triumph für Anne Will, die nach der ARD-Programmreform ins Talk-Aus zu geraten drohte. Es gelang ihr, bei den beschriebenen aufwühlenden Mobbing-Extremfällen keinen Alarmismus aufkommen zu lassen: Versammelt hatte sich eine Runde Erwachsener, die den neuen Kommunikationsformen der Jugend erstmal relativ ratlos gegenüberstand – und das auch zugab, ohne gleich zu verzagen oder nach strengerer Überwachung zu rufen. Im Zentrum stand die Frage: Was passiert eigentlich mit unseren Kindern, wenn sie auf Facebook oder SchülerVZ gehen?

Einer, der das am ehesten weiß, ist der Lehrer Wolfgang Kindler, der einige Bücher zum Thema geschrieben hat und in seiner Schule eine Anti-Mobbing-AG leitet. In einem Einspielfilm sah man gestern bei Anne Will, wie er mit Schülern über die neuen sozialen Netzwerke sprach. Im Klassenzimmer fragte Kindler, ob einer der Schüler Eltern habe, die sich besser mit Facebook und Co. auskennen als sie selbst. Keiner der Jugendlichen hob die Hand, man grinste stattdessen siegesgewiss in sich hinein.

In dieser Szene zeigte sich, was die Internetwelt für junge Menschen auch bedeutet: einen Distinktionsgewinn gegenüber den Erwachsenen, eine Abschottungsmöglichkeit vom elterlichen Zugriff, einen Raum, den sie nach ihren eigenen Regeln gestalten. Sollen die Alten diese Welt überhaupt komplett verstehen? Darf den Kindern dieser selbst eroberte Raum wieder genommen werden?

Medienschulung statt Verbote

Nein, meinte bei Anne Will der Medienanwalt Christian Schertz und beschwor die normative Kraft des Faktischen. Mit 12 oder 13 sei nun mal jeder bei Facebook, das würden Verbote nicht verändern: „Das können wir nicht mehr umdrehen.“ Wohl aber müssten die Jugendlichen geschult werden, um mit den Gefahren umgehen zu können, die auf sie warteten, wenn sie sich auf solchen Plattformen exponieren. Zuvor hatte er mit drastischen Worten diese Gefahren beschrieben: „In wenigen Minuten bis du weltweit diffamiert.“

Interessanterweise relativierte gerade der Lehrer, der durch seine Arbeit mit den Schülern vielleicht am besten deren Internet-Wirklichkeit kennt, die vielbeschworene Zerstörungskraft des Mediums: „Dass das Netz nicht vergisst, stimmt nicht.“ Es werde so viel reingestellt, dass Kampagnen irgendwann auch verpufften – zumindest, wenn man sich mit dem Fall richtig auseinandersetze, Täter und Opfer miteinander konfrontierte. Er habe das schon oft erlebt.

Tun neue Gesetze also nicht not? Nein, auf keinen Fall, meinte Anke Domscheit-Berg, Aktivistin für ein freies Netz. Allerdings müssten bei Beleidigungskampagnen die bestehenden Gesetze konsequent ausgenutzt werden, Mobbing im Internet sei nichts anderes als Mobbing auf dem Schulhof mit anderen Mitteln. Ironischerweise bekannte jedoch ausgerechnet die ultraliberale Netzaktivistin, dass sie ihrem 11-jährigen Sohn noch nicht erlaube, sich bei Facebook anzumelden. Dafür kontrolliere sie die Kumpels des Jungen, die sie als Freundin beim Netzwerk angefragt haben, bei deren intermedialen Umtrieben.

Dass irgendwann all der Schmutz des Netzes auch auf ihr Kind einwirken wird, damit hat die streitbare Internetkämpferin kein Problem; alles eine Frage der richtigen Medienpädagogik zur richtigen Zeit. Und wo die nicht greift, kann Mama natürlich noch nachhelfen. Domscheit-Berg: „Ich habe etliche shit storms überlebt.“

Die internettechnisch weniger versierten Eltern konnten nach der Anne-Will-Sendung Mittwochnacht, in der der richtige Ton getroffen wurde für die Gefährdungspotentiale des neuen Mediums, freilich nicht ganz so lässig ins Bett gehen: Für sie bleibt nur die Hoffnung, dass bei ihren Kindern der digitale Dreck nicht derart grausame Folgen hat wie bei Jakob und Joël.

Quelle: URL: http://www.spiegel.de/kultur/tv/tv-talk-ueber-cyber-mobbing-bitte-ducken-digitaler-dreck-im-anflug-a-792677.html [31.01.2013].

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Holly Grogan – 15 Jahre

Großbritannien: Erneut Selbstmord wegen Cyber-Mobbing

Zum dritten Mal innerhalb von zwei Jahren hat sich in Großbritannien ein junges Mädchen das Leben genommen, weil es online gemobbt wurde. Der Online-Psychoterror wird zum Massenphänomen. Das Problem dabei: Die meisten Jugendlichen nehmen ihn nicht ernst genug – manche aber zerbrechen daran.

London – Sie fühlte sich in Online-Netzwerken wie Facebook mehrfach gemobbt – jetzt hat sich ein Mädchen in England vermutlich unter Anderem wegen solcher Hänseleien umgebracht. Holly Grogan war 15 Jahre alt, als sie vergangene Woche nahe der Stadt Gloucester von einer Brücke sprang, wie die britische Zeitung „The Times“ am Montag berichtete. Die Eltern beklagten, ihre Tochter sei nicht mit dem Druck und dem Mobbing auf Netzwerken und in „Freundschafts-Gruppen“ im Internet wie Facebook, Bebo und MySpace zurechtgekommen.

Freunde erklärten, mehrere Mädchen hätten Holly auf ihrer Facebook-Seite reihenweise beschimpft. Sie sei auch in der Schule gemobbt worden und habe kein Selbstvertrauen gehabt. Teenager kennen das, manche von ihnen werden zu „Opfern“ – so heißt das im Jugendjargon manchmal allzu treffend. Mobbing ist ein Phänomen, das oft von einzelnen ausgeht, bald aber von einer wachsenden Gruppe billigend oder teilnehmend mitgetragen wird. Auch Online ist es dann mitunter schwer, Verursacher auszumachen – und genauso nehmen das auch die Opfer wahr: Alle Welt ist gegen sie.

Erst Ende August war in Großbritannien erstmals ein Teenager wegen Mobbings im Internet zu einer drei Monate langen Haftstrafe verurteilt worden. Die 18-Jährige musste in eine Jugendstrafanstalt, unter anderem weil sie auf Facebook eine ehemalige Schulkameradin mit dem Tod bedroht hatte.

Aktuellen Schätzungen zufolge haben zwischen 30 und 40 Prozent aller Jugendlichen im Web Erfahrungen mit Formen des Cyber-Mobbing. Psychologen sehen darin ein wachsendes Problem, auch wenn herkömmliche Mobbing-Methoden meist als bedrohlicher empfunden werden: Auch sie werden immer wieder ursächlich für Selbstmorde gesehen.

Weil Jugendliche online aber quasi rund um die Uhr erreichbar sind und sich das Mobbing zudem auf einer für jedermann zugänglichen Plattform abspielt, wird es von einem Teil der Betroffenen als noch demütigender empfunden als andere Formen des Mobbings. Oft begleitet wie im aktuellen Fall das Cyber-Mobbing zudem den täglichen Terror auf dem Schulweg oder -hof. In einzelnen Fällen endet schon der pubertäre Online-Terror tödlich: Bekannt sind Fälle in den USA, Kanada, in Australien und eben Großbritannien.

Verbreitetes Problem

Erst im Juli 2009 nahm sich dort die erst fünfzehnjährige Megan Gillan mit einer Medikamentenüberdosis das Leben. Im Sommer 2008 erhängte sich der dreizehnjährige Sam Leeson, nachdem er mehrere Monate lang als angeblich depressiver Emo-Fan gemobbt worden war.

Im Januar 2008 überlebte ein 16-jähriger einen Selbstmordversuch. Der Junge versuchte sich umzubringen, nachdem er erkannte, dass ein homosexuelles Cyber-Verhältnis, auf das er sich auch emotional eingelassen hatte, von einer dritten Person mit Hilfe einer erdachten Identität inszeniert und Details daraus weitergegeben worden waren.

Der Fall endete mit einer ersten Verurteilung wegen Cybermobbings in Großbritannien: Der 17-jährige Täter wurde für zwölf Monate unter Beobachtung eines Jugendhilfe-Projektes gestellt und dazu verurteilt, seinem Opfer 250 Pfund Schmerzensgeld zu zahlen. Im Laufe des Prozesses wurde klar, wie weit die Wahrnehmungen von Opfer und Täter auseinander klafften: Auch für den Mobber war der Selbstmordversuch ein Schock, weil er mit so einer Konsequenz nicht gerechnet hatte. Für ihn war das Mobbing mit virtuellen Mitteln ein „Streich“, den er später bedauerte.

In den USA führte der spektakuläre Fall der Megan Meier, die im Oktober 2006 von einer erwachsenen Frau in den Selbstmord gemobbt worden war, zu einer Verschärfung der Gesetze in mehreren Bundesstaaten: Noch anhängig ist der Gesetzantrag „Megan Meier Cyberbullying Prevention Act“, der dem US-Kongress seit April 2009 vorliegt. In Deutschland werden Mobbing und Diffamierungen online analog zu solchen Sachverhalten in gedruckter oder vor Zeugen geäußerter Form behandelt. Beleidigungen, üble Nachrede und Ähnliches werden auf Basis der entsprechenden Gesetze geahndet.

Quelle: URL: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/grossbritannien-erneut-selbstmord-wegen-cyber-mobbing-a-650340.html [31.01.2013].

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von Adam Massiv ;)

Es verbringen immer mehr Jugendliche mehr Zeit vor dem Computer als in der frischen Natur was ihnen nicht schaden würde. Und wen einem mal langweilig ist und er nicht weiß was er machen soll dann kommt er halt auf falsche Gendanken und so erstellt man halt ein Fakeprofil auf Facebook, fängt harmlos an endet aber mit Anzeigen oder noch schlimmer mit dem Tod.

Leider passieren immer mehr solche Sachen, wenn man mal Probleme haben sollte, sollte man mit einem   mit einem Menschen reden der einem nah steht, und man sollte sich nicht schämen sondern alles erzählen wie es war.

 Doch leider machen das sehr wenige Leute der Grund sie schämen sich das es ausgerechnet ihnen passiert ist und vielleicht   haben sie Fotos von sich geschickt die eigentlich sehr privat sind und das will keiner das man das sieht.

Zum Glück gibst jetzt Telefon Hotlines  wo man anrufen kann und sich  ANONYM ausreden kann ohne dass das irgendwer erfährt so ein Beispiel : 147 Rat auf Draht ich hab da mal selbst angerufen und Probiert wie das funktioniert und es funktioniert hervorragend. 

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Stefan

Cybermobbing

Cybermobbing wird immer mehr zum Thema in unserer Gesellschaft.

Da die meisten  Kinder schon mit dem Computer aufwachsen. So kennen sie sich am Computer aus und es ist für sie kein Problem Fotos zu fälschen und im Internet veröffentlichen. Das sehen dann auch alle anderen da so gut wie jeder Jugendliche fast jeden Tag ins Internet schaut und so ist es besonders einfach auf Facebook Beleidigungen, Fotos,… zu verbreiten.

Auch wenn es hauptsächlich Jugendliche sind die Cybermobbing betreiben gibt es auch Viele Fälle von Cybermobbing im Erwachsenen Alter. Es kommt auch schon vor das sich Volksschüler im Internet beleidigen, wobei das eher selten ist.

Es kommt auch oft vor das man in der Arbeit gemobbt wird von Kollegen oder vom Boss.

Aber warum gibt es überhaupt Cybermobbing?

Die Täter machen das meist aus Frust oder als Absicherung, dass sie selbst nicht zum Opfer werden.

Alles beginnt zum Beispiel mit einem Firmenchef der mit dem linken Fuß aufsteht und darum seine Wut auf jemanden Auslassen muss. Da eignen sich natürlich die Beamten bestens. Die haben dann auch oft noch Kinder auf die sie ihren Frust ablassen und die schreiben dann Beleidigungen an andere die leicht man leicht niedermachen kann. In den schlimmsten Fällen kommt es dann zum Selbstmord und das nur wegen einem wütendem Chef.

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Herbert

Wenn es den Kindern und Jugendlichen in der realen Welt zu viel wird, gehen sie dann meist ins Internet.

Heutzutage sitzen immer mehr Kinder und Jugendliche vor dem PC. Sie verbringen Zeit auf Facebook, Twitter und CO. Auf diesen Social-Networks ist Ihnen meist nicht klar welche Gefahren dabei lauern können.

Meist sind es nur harmlose kleine Viren die man schnell beseitigen kann. Es können aber auch Programme sein bei denen der Hacker die, wenn vorhandene, Webcam aktiviert und euch ausspioniert.

Oder sie setzen sich mit dir in Kontakt, wollen das du ihnen Stellen zeigst die niemanden etwas angehen oder überreden dich, sich mit ihm zu treffen.

Gute Freunde oder nur Bekannte können dich über das Internet demütigen. Meist ist das, da die betroffene Person etwas zu dick ist oder eine Brille trägt.

Das zeigt der Fall Amanda Todd.

Man kann sich vor solchen Attacken schützen wenn man so wenig wie möglich Daten von sich freigibt.

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Katinka

Meiner Meinung nach ist Cybermobbing das schlimmste mobben das ich kenne!

Wenn man „nur“ in der Schule gemobbt wird, kann man sich wenigstens auf zuhause freuen. Doch bei cybermobbing ist mann immer und überall für die Mobber erreichbar. Ob auf Handy, Computer oder sonst irgendwo, IMMER. Wenn man in diesen Kreis einmal drinnen ist, ist es sehr schwer wieder herraus zu kommen. Ehrlich gesagt, würde ich nicht wissen was ich als Opfer dagegen machen sollte.

Das wünsche ich nicht einmal meinen Erzfeind.

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