Medienkompetenz

Wenn darüber nachgedacht wird, welche Fähigkeiten Menschen haben müssen, um mit den neuen Medien zurechtzukommen, fällt immer wieder der Begriff Medienkompetenz (Kübler, 2012, S. 97). Medienerziehung müsste heute umfangreicher und intensiver ver-folgt werden denn je. Allerdings ist zu bezweifeln, ob die in Fachkreisen geführte Debatte in der medien-pädagogischen Praxis auch ankommt. Da Computer, Internet und Multime-dia sämtliche Alltagsbereiche beherrschen, ist Medienerziehung wichtiger denn je (Kübler, 2012, S. 117).

Die Definition des Begriffes gestaltet sich als sehr schwierig, da Medienkompetenz sehr umfangreich ist. „Medienkompetenz befähigt Kinder und Jugendliche dazu, Medien ihrem Alter entsprechend selbstbestimmt, verantwortungsbewusst, kritisch und kreativ zu nut-zen. Medienkompetenz heißt, Angebote bewerten und die Konsequenzen von Medien-konsum einschätzen zu können“ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2012). Baacke hat Medienkompetenz in vier Dimensionen gegliedert: Medien-kunde, Mediananalyse oder Medienkritik, Medienreflexion und Mediengestaltung (Kübler, 2012, S. 104). „Medienkompetenz bezeichnet nach Dieter Baacke die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend zu nutzen“ (Lexikon für Psychologie und Pädagogik, 2012).

Um Medienkompetenz bei den Heranwachsenden zu fördern, müssen medienpädagogi-sche Konzepte schon im Umgang mit den eigenen Daten erarbeitet und umgesetzt wer-den. Dabei ist es wichtig, dass Möglichkeiten und Wege zu einem respektvollen Umgang miteinander aufgezeigt, sowie Lernvorgänge angeregt und begleitet werden, welche die Kinder und Jugendlichen schon vorzeitig befähigen, Medien sinnvoll zu nutzen und so zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet führen (Dambach, 2012, S. 31 f.).

Kinder und Jugendliche lernen Verhaltensweisen nicht nur durch Tun und Verstärkungen, sondern auch durch Beobachtung und Nachahmung. „Menschen lernen eine Vielzahl von Verhaltensweisen, indem sie andere beobachten und anschließend imitieren“ (Reimann, 2012, S. 83). Albert Bandura führte in den 1960er Jahren den Begriff „Imitationslernen“ ein. Dadurch wurden die bekannten Lerntheorien „klassisches Konditionieren“ und „ope-rantes Konditionieren“ durch das „Lernen am Modell“ erweitert. In seinen Experimenten zeigte er, „wie Kinder durch das Vorbild anderer neue Verhaltensweisen in ihr Repertoire aufnehmen“ (Dambach, 2012, S. 49).

Literatur

  • Dambach, K. (2012). Wenn Schüler im Internet mobben. Präventions- und Interventions-strategien gegen Cyber-Bullying. München: Reinhardt.
  • Kübler, H.-D. (2012). Medienkommunikation und Medienkompetenz. Studienbrief 33081. Hagen: FernUniversität Hagen.
  • Reimann, G. (2012). Instructional Design. Studienbrief 33082. Hagen: FernUniversität Hagen.

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